Playoff-Zeit in der Eishockey-Oberliga. Nach den Vorrunden in den vier Gruppen (Süd, West, Nord und Ost) steigen nun die Playoffs um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der VER Selb („Selber Wölfe“) haben sich durch einen Serienerfolg gegen die Deggendorf Fire für das Viertelfinale qualifiziert. Der Gegner in dieser Runde kommt aus der West-Staffel: der EHC Dortmund („Elche Dortmund“). Die Dortmunder haben zuvor Leipzig aus dem Wettbewerb gekegelt. In der „best-of-five“-Serie lagen die Dortmunder bereits mit zwei Siegen vorne und hatten am vergangenen Dienstag den ersten Matchball, unterlagen aber vor eigenem Publikum mit 1:2 und müssen heute erneut in der Porzellanstadt Selb antreten.
23.03.2012: VER Selb – EHC Dortmund 5:9 (3:2,0:5,2:2), 3.188 Zuschauer
Die ersten zehn Minuten gehen klar an die Hausherren. Sehr druckvolles Spiel und sichere Kombinationen im Angriffsdrittel. Die beste Chance hat die 1. Sturmreihe der Hausherren beim ersten Powerplay des Spiels. Die erste gute Gelegenheit für Dortmund hat die Nummer 18 in der 13. Minute, aber er scheitert am Selber Nachwuchskeeper Nico Stark. In der 14. Minute wird es kurzzeitig hektisch. Erst wird ein Selber an der Band gecheckt und bleibt liegen. Im Anschluss das erste kleine Gerangel. Strafen auf beiden Seiten sind die Folge. Selb trotzdem im Powerplay, da bei Dortmund zwei Spieler in die Kühlbox wandern. Und das Überzahlspiel bringt den ersten Treffer des Abends. Herbert Geisberger ist auf Vorlage von Jared Mudryk erfolgreich. Der Dortmunder Torhüter Finkenrath sieht in dieser Situation nicht gut aus. Vom Bully weg fällt im Gegenzug der Ausgleich: Petrozza erzielt auf Zuspiel von Liesegang den Ausgleich. Er nimmt den Pass auf und umspielt den Selber Keeper. Und Dortmund bleibt dran: leichter Schuss von Pohanka bei 17:11 und der erst 16-jährige Selber Keeper Nico Stark legt sich den Puck selbst ins Netz, ihm rutscht der Schuss über den Fanghandschuh – 1:2. Nur eine Minute später (18:17) aber schon der Ausgleich für die Selber Wölfe durch Piwowarczyk, schöne Kombination nachdem der Keeper einen Schuss von Schadewaldt nach vorne abprallen lässt. Damit aber noch nicht Schluss im 1. Drittel. In der 20. Minute führen die Selber wieder: Schuss von Jeschke von der blauen Linie und Piwowarczyk fälscht den Puck unhaltbar ab.
Ein unterhaltsames und gutes 1. Drittel ist gespielt. Die Selber Wölfe führen verdient mit 3:2 und das fällt für die Gäste noch gut aus. Ein oder zwei Tore mehr für die Hausherren wären nicht unverdient.
Erst 17 Sekunden sind im Mittelabschnitt gespielt als die Gäste aus Dortmund zum Ausgleich kommen. Wieder rutscht Stark der Schuss über die Fanghand und fällt zum 3:3 ins Netz – Pohanka ist der Torschütze. Dortmund nun dran und Liesegang mit der nächsten guten Gelegenheit, aber Stark ist am dem Posten. Danach Powerplay für Selb, Martens sitzt wegen Beinstellens draußen. Aber Schadewaldt vertändelt den Puck und Dortmunds Schmerda ist dazwischen, geht alleine aufs Tor zu und überwindet Stark eiskalt zum 3:4. Jetzt geht’s Schlag auf Schlag: 27:43 sind gespielt als Pohanka auf 3:5 erhöht. Feine Einzelleistung und ab damit in die Maschen. Selbs Rumpfmannschaft geschockt und nur vier Minuten später der nächste Dortmunder Treffer. Petrozza in doppelter Überzahl zum 3:6. Die Dortmunder lassen den Puck laufen und bringen die Selber so aus ihrer Grundordnung. Petrozza muss dann nur noch ins leere Tor einschieben. Und weil es so schön ist, gleich noch ein Tor obendrauf. Petrozza mit dem Schuss, Stark lässt prallen und Richter schiebt ein (33:07). Selb kämpft sich in die Drittelpause, die Dortmunder laufen bereits aus.
Das war eine deutliche Angelegenheit im 2. Drittel. Der EHC Dortmund lässt die Selber das Spiel machen und schlägt bei den Gegenstößen eiskalt zu. Auch wenn er bei einigen Toren nicht gut agiert, Respekt vor der Leistung des erst 16-jährigen Selber Torhüters Nico Stark. Nach dem 7. Gegentreffer hat Selbs Trainer Cory Holden dann ein Einsehen und erlöst das Nachwuchstalent und schickt Grönke aufs Eis.
Im letzten Spielabschnitt lassen es beide Mannschaften zunächst ruhig angehen und spielen die Uhr herunter. In den letzten 10 Minuten dieser Playoff-Serie, die mit 3:1 an Dortmund geht, fallen dann doch noch ein paar Treffer. Dortmund beginnt bei 50:58 Kretschmann mit einem Schuss von der blauen Linie und der Puck zappelt im Netz – 3:8. Piwowarczyk im Powerplay ins leere Tor, da sich der Dortmunder Keeper lieber mit dem Nachschlagen auf den Selber Center beschäftigte – 4:8. Und Selb legt nochmals nach Mudryk zum 5:8. Aber bereits im Gegenzug stellt Petrozza den alten 4-Tore-Vorsprung wieder her – 5:9, eiskalt in den Winkel.
Mit diesem 5:9-Auswärtssieg zieht der EHC Dortmund ins Playoff-Halbfinale ein, der VER Selb verabschiedet sich in die Sommerpause.
Die offizielle Spielstatistik
Spielbericht auf der Homepage des VER Selb