Derby-Stimmung in der Bezirksoberliga Oberfranken. Der Tabellenzweite FC Vorwärts Röslau ist zu Gast beim Tabellensechsten TSV Thiershei. Perfekte äußere Bedingungen und zahlreiche Zuschauer schaffen einen würdigen Rahmen für ein erstklassiges BOL-Spiel.
24.03.2012: TSV Thiersheim – FC Vorwärts Röslau 0:1 (0:0), 450 Zuschauer
Die erste Torannäherung in diesem Spiel nimmt Frantisek Nedbaly vor. Aber der Kopfball des TSV-Regisseurs stellt keine Gefahr für das Röslauer Tor dar. Ansonsten ist es in der Anfangsphase eine äußerst zähe Angelegenheit. Das Spiel läuft zumeist im Mittelfeld ab, wobei viele Fehlpässe und ungenau Zuspiele keinen Spielfluss aufkommen lassen. Die Gäste aus Röslau sind in der 18. Minute zum ersten Mal gefährlich. Torjäger Markus Walther rutscht der Ball aber über den Schlappen und geht weit am Tor vorbei. Im Gegenzug gerät Hartbauers Flanke etwas zu ungenau und wird dadurch erst richtig gefährlich – nur knapp vorbei. In der 25. Minute hat Nedbaly die bislang beste Chance des Spiel. Er verdribbelt sich und Kalan kann die Situation bereinigen. Danach wirds etwas ruppiger. Kopriva rasiert einen Thiersheimer auf der Außenbahn. Zur Verwunderung alle lässt der Schiedsrichter weiterspielen und Bafra hat eine gute Schussposition, spielt den Ball aber ins Aus.
In der 35. Minute geht ein Raunen durch die Alfred-Reul-Freisportanlage. Frantisek Nedbaly wird im Röslauer Strafraum perfekt angespielt, umkurvt Blechschmidt und schießt über das Tor. Das muss eigentlich die Führung sein – eigentlich!
Bis zur Halbzeit bessert sich das Spiel auch nicht mehr und so geht es für die Mannschaften mit einem 0:0 in die Halbzeitpause.
Ganz schwaches Spiel zweier Mannschaften, die in der Tabelle unter den ersten sechs Teams platziert sind. Kein Spielaufbau bei Röslau, nur lange Bälle aus der Abwehr. Thiersheim versucht zumindest von hinten raus zu spielen, aber auch hier klappt das nicht. Die beste Chance im ersten Durchgang hat Thiersheims Nedbaly in der 35. Minute vergeben.
Um es mit den Worten einer Zuschauerin zu sagen: „Das Besten waren bislang die Bradwörschd“. Und nicht mal die waren besonders gut (Selbsttest).
Neue Halbzeit, neues Glück. Vielleicht wird ja der 2. Durchgang besser. Und es dauert auch nicht lange bis sich die erste gute Gelegenheit für die Gäste ergibt: Bafra wird etwa 25 Meter vor dem Tor von den Beinen. Kopriva legt sich den Ball zum Freistoß zurecht und drischt den Ball im Anschluss ins linke untere Eck. Wie vor zwei Wochen beim Gastspiel in Mitterteich besorgt Röslaus tschechischer Abwehrmann die 1:0-Führung. Nach dem ersten Treffer des Tages nimmt die Partie Fahrt auf. Beide Mannschaften nun mit guten Offensivszenen. In der 59. Minute köpft Daniel Walter (TSV) eine Flanke an die Querlatte. In der 65. Minute kochen die Emotionen in diesem Derby hoch. Zuerst scheitert Thiersheim mit mehreren Versuchen. Den letzten Nachschuss klärt Kalan mit der Hand auf der Linie. So zumindest zeigt es der Linienrichter an. Folge sind eine Rote Karte gegen Kalan und Elfmeter für Thiersheim. Nedbaly tritt an und scheitert an Keeper Blechschmidt, der in der richtigen Ecke ist.
Nach dem Platzverweis gibt Thiersheim Gas und drängt auf den Ausgleich. Röslau steht tief und lauert auf Konter.
In der 84. Minute unschöne Szene auf dem Feld. Nedbaly und Zakrzewski steigen zum Kopfball hoch. Nedbaly sinkt schmerzerfüllt nieder. Der Schiedsrichter lässt zunächst weiterlaufen. Die Röslauer Zuschauer unterstellen Nedbaly Schauspielerei. Der Thiersheimer springt auf und zeigt dem Schiedsrichter seine stark blutende Gesichtsverltzung und deutet einen Ellenbogenschlag an. Danach kommt es zu einer Rudelbildung, die sich vom Röslauer Strafraum langsam Richtung Thiersheimer Bank verlagert. Nach ewigen Reklamationen sieht schließlich Röslaus Spielertrainer Turan Bafra die Gelb-Rote Karte.
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