Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt entfacht das offene Eisstadion in Bayreuth sein Flair. Zu Gast am Freitagabend war der EV Füssen. Beide Teams trennte vor der Partie nur ein Punkt und das ließ auf eine spannende und ausgeglichene Partie hoffen. Spannend wurde es, wenn es auch eine recht einseitige Partie war.
29.11.2013: EHC Bayreuth – EV Füssen 5:4 (2:2, 2:0, 1:2), 1.047 Zuschauer
In den ersten fünf Minuten kam Füssen überhaupt nicht aus dem eigenen Verteidigungsdrittel raus. Bayreuth ließ die Gäste kaum an den Puck kommen. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass die Tigers nach genau zwei Minuten Spielzeit durch einen Schuss von der blauen Linie in Überzahl in Führung gingen. Torschütze war Verteidiger Kasten. Nach 5:07 traf Altmann im Nachschuss zum 2:0. Füssen mit den zwei Gegentoren zu diesem Zeitpunkt noch gut bedient. Die Gäste waren nach dem zweiten Gegentreffer aber plötzlich hellwach. Nur 20 Sekunden nach Altmanns Tor schreckte ein Lattenschuss das Bayreuther Publikum das erste Mal auf. Füssen nun offensiver, aber teilweise ohne echte Chance. Bayreuth mit Powerplaysituationen bei 5-gege-5 auf dem Eis. Genau in eine solche Drangphase der Hausherren hinein erzielen die Gäste aus Füssen den Anschlusstreffer durch Friedl (12:25). Bayreuth merklich darauf bedacht, den alten Abstand wiederherstellen zu wollen und mit einem Treffer in Überzahl, aber da war bereits wegen Torraumabseits abgepfiffen (14:19). Nach dem folgenden Bully vertändeln die Tigers den Puck und Füssens Richter ist in Unterzahl zum 2:2 erfolgreich.
Das Mitteldrittel dieser Partie war weniger aufregend und deutlich ausgeglichener als die ersten 20 Minuten. Füssen hielt nun körperlich viel mehr dagegen und attackierte die Bayreuther konsequent sobald diese in Scheibenbesitz kamen. In der der 30. Minute sahen die knapp 1.000 Zuschauer im Eisstadion den ersten Höhepunkt des 2. Drittels. Bartosch zog vors Tor und der Puck trudelte an Irrgang vorbei Richtung Tor, konnte aber von einem Füssener Verteidiger noch geklärt werden. Bayreuth zur „Halbzeit“ die engagierte Mannschaft und inzwischen wieder mit mehr Druck zum gegnerischen Tor. Nach 33:38 lagen gleich mehrere Spieler vor und hinter Füssens Goalie Irrgang. Den Puck aber hatte sich der Torhüter geschnappt. In der 36. Minuten zeigten die Bayreuther Tigers dann ihre Klasse. Zunächst erzielte Geigenmüller kurz vor Ablauf eines Powerplays das 3:2 (35:04) und Zeilmann ließ nur 32 Sekunden später das 4:2 folgen. In der 39. Minuten bekamen die Hausherren nach einem Foulspiel einen Penalty zugesprochen:
Bartosch scheiterte an Irrgang.
Bayreuth startet dominant in den Schlussabschnitt. Füssen wie schon zu Beginn des Spiels ohne Zugriff. In der 48. Minute durften die Gäste in Überzahl ran und da dauerte es gerade einmal sieben(!) Sekunden bis der Puck im Bayreuther Tor landete: Mayr bekam den Puck vom Bully und nagelte die Scheibe ins Netz. Bayreuth leistete sich in der Folge zu viele Foulspiele und wurde nach 52:39 erneut bestraft. Routinier Nadeau besorgte das 4:4. Bayreuth hatte zum zweiten Mal in dieser Partie einen 2-Tore-Vorsprung verspielt. Doch die Tigers kamen nochmal zurück. Ein weiteres Unterzahlspiel überstanden die Hausherren und durften in den letzten beiden Spielminuten selbst in Überzahl antreten. Und dass das Bayreuther Überzahlspiel eines der besten der Liga ist, zeigte sich auch in dieser Situation: 42 Sekunden vor der Schlusssirene traf Bartosch zum umjubelten 5:4-Endstand.
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