Die Stimmung in der Arena nahm immer mehr ab, viele Löwen-Fans resignierten bereits. Im Kieler Fanblock feierten die mitgereisten Fans ihre Mannschaft lautstark. In der Allianz-Arena lief die 78. Minute des Relegations-Rückspiels zwischen dem TSV 1860 München und Holstein Kiel. Nach einem 0:0 in Kiel, lagen die Norddeutschen im Rückspiel mit 1:0 vorne. Dann kam Adlung. Mit einem Volleyschuss traf der Mittelfeldmann zum 1:1-Ausgleich und die Arena bebte ohrenbetäubend. Die 57.000 Zuschauer hielt nichts mehr auf den Sitzen (die Kieler natürlich auch nicht). Die letzten Minuten drückten die Sechzger mächtig aufs Tempo und drängten auf den Ausgleich. Schiedsrichter Knut Kircher gab seinem Assistenten vier Minuten Nachspielzeit auf die Tafel und kaum hatte dieser die leuchtenden Ziffern in den Münchner Nachthimmel gereckt, da brachen alle Dämme. Rama setzte sich am Strafraum durch, zog ab und der Schuss klatschte vom Pfosten zurück ins Feld – direkt vor die Füße von Bülow, der geistesgegenwärtig reagierte und zum 2:1-Siegtreffer einschob. Danach konnte die Feier steigen. Der TSV 1860 München spielt auch in der kommenden Saison zweitklassig, Kiel muss einen neuen Anlauf nehmen.
02.06.2015: TSV 1860 München – Holstein Kiel 2:1 (0:1), 57.000 Zuschauer
Es stand viel auf dem Spiel für die Münchner Löwen am Dienstagabend. Nach dem 0:0 im Relegations-Hinspiel bei Holstein Kiel mussten die Sechzger zu Hause gewinnen, um weiter in der 2. Bundesliga zu spielen. Unterstützt wurden sie dabei, wie schon beim letzten Heimspiel gegen Nürnberg, von einer gewaltigen Kulisse – 57.000 Zuschauer waren gekommen, darunter circa 2.000 aus Kiel. Die Stimmung in der Arena war bereits vor dem Anpfiff richtig gut. Die Löwen-Fans unterstützten ihre Mannschaft vorbildlich.
Spielerisch kam zunächst wenig von den Hausherren. Einzig Ramas Schuss,den Kiels Schlussmann Kronholm in der zweiten Minute aus dem Winkel fischte, sorgte zu Beginn für Aufregung unter den Anhängern. Kiel dagegen zeigte sich wenig beeindruckt von der Kulisse und spielte frech nach vorne. In der siebten Minute brach Lindner an die Grundlinie durch und passte in den Rückraum. Der Schuss eines Kielers wurde von einem Löwen-Spieler abgewehrt, aber direkt vor Lindner, der zum 0:1 einschob. Das Schiedsrichtergespann um Knut Kircher erkannte den Treffer aufgrund einer Abseitsposition von Lindner jedoch nicht an. Danach wurde es auf dem Feld wieder ruhiger. Aber nur bis zur 17. Minute. Eine Ecke von Siedschlag verlängerte Lindner am ersten Pfosten und Kazior drückte den Ball aus zentraler Position zur Kieler Führung über die Linie. Die Störche aus dem hohen Norden somit vorne und in der Folge auf Konter lauernd. Den Gastgebern fiel danach nichts ein. Bis zur Halbzeitpause ein wahres Trauerspiel der Sechzger, die einmal durch den Bodycheck von Schäffler gegen Torhüter Eicher wachgerüttelt wurden (43.).
Auch im zweiten Spielabschnitt gelang den Löwen lange Zeit kein einziger guter Angriff. Mit der Einwechslung von Wolf kam mehr Schwung ins Offensivspiel der Gastgeber. Die bislang beste Chance des zweiten Durchgangs hatte aber Kiels eingewechselter Heider, der Eicher in der 71. Minute zu einer starken Parade zwang. Die letzten 12 Minuten hatten es dann, wie oben bereits erwähnt, in sich. Zunächst gelang Adlung von der Strafraumgrenze der 1:1-Ausgleich. Die Löwen drängten, angetrieben von ihren lautstarken Fans, auf den zweiten erlösenden Treffer, hätten sich jedoch fast das zweite Gegentror gefangen. Eicher rettete sensationell gegen Kegel (87.). Als bereits die Nachspielzeit lief, trug sich Bülow mit dem 2:1-Siegtreffer in die Löwen-Historie ein.
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