Die Nürnberg Ice Tigers standen nach drei Spielen im DEL-Playoff-Halbfinale gegen Wolfsburg nach drei Niederlagen mit dem Rücken zur Wand. Und auch in Spiel #4 der „best-of-7“-Serie sah es lange Zeit nicht gut aus für die Gastgeber, doch nach der „Halbzeit“ kippte die Partie zugunsten der Ice Tigers.
Zum Siegen verdammt und dann solch ein Start für die Nürnberger: doppelte Unterzahl gleich zu Beginn und Wolfsburg sofort konsequent mit der Chancenverwertung – 0:1 durch Fauser (03:42). Danach hielt Beskorowany die Hausherren mit einer Parade gegen den Alleingang von Furchner im Spiel (8.). Die Ice Tigers in der Folge zwar besser im Spiel, aber Wolfsburgs Goalie Brückmann hielt was auf seinen Kasten kam.
Im Mittelabschnitt rannten die Gastgeber vehement gegen den Rückstand an. Viele Ungenauigkeiten verhinderten aber den Ausgleich. Wolfsburg stand defensiv hervorragend und setzte empfindliche Nadelstich. In der 28. Minute waren die Niedersachsen in der Offensive zu finden und prompt schlug es hinter Beskorowany ein. Aubin fälschte einen Schuss von Likens zum 0:2 ab (27:56). Nur 26 Sekunden später erhöhte Höhenleitner per Abstauber auf 0:3 aus Nürnberger Sicht. Die Partie schien zur „Halbzeit“ gelaufen. Viele Tigers-Fans pilgerten anschließend erst einmal zum Bierstand, um ihren Frust runterzuspülen. Die Tigers zu diesem Zeitpunkt mausetot und raus aus der Serie.
Doch der Kapitän brachte seinen Farben mit einer Energieleistung wieder zurück ins Spiel. Im eigenen Drittel eroberte Reimer die Scheibe zog mit Tempo ins Wolfsburger Drittel und schaufelte den Puck mit der Rückhand an Brückmann vorbei ins Netz – 1:3 (30:16). Leise Hoffnung keimte beim Nürnberger Anhang. Als Murley aus dem Gestocher in der 38. Minute gar den 2:3-Anschlusstreffer markierte, standen die Tigers-Fans wie eine Wanf hinter ihrem Team. Ganze 103 Sekunden: dann schlug Wolfsburg durch Höhenleitner, der abstauben konnte, umgehend zurück. Die Luft wieder raus und Drittelpause.
Im Schlussdrittel kam Nürnberg mit viel Wut im Bauch zurück aufs Eis und stemmte sich mit aller Macht gegen das Ausscheiden. Das schnelle 3:4 durch einen Schlenzer von Foster in der 42. Minute war der Dosenöffner auf ein Wahnsinns-Drittel (41:29). Wolfsburg erging es nun wie Iserlohn in der letzten Runde (1:7). Als beide Mannschaften einen Spieler auf der Strafbank sitzen hatten, war es erneut der starke Murley, der einnetzen konnte – 4:4 (44:57). Die Arena in Nürnberg ein Tollhaus! Und der Sturmlauf der Gastgeber ging weiter. Martinovic zog an der blauen Linie ab und wieder schlug es hinter Brückmann ein (51:27) – 5:4! Die Fans peitschten die Ice Tigers weiter an. Erst in den letzten Minuten kam Wolfsburg nochmals auf, auch mit einem sechsten Feldspieler wollte aber kein weiterer Treffer mehr fallen.
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05.04.2016: Nürnberg Ice Tigers – Wolfsburg Grizzlys 5:4 (0:1, 2:3, 3:0)
Nürnberg: | – |
Wolfsburg: | – | Tore: | 0:1 Fauser (03:42), 0:2 Aubin (27:56), 0:3 Höhenleitner (28:22), 1:3 Reimer (30:16), 2:3 Murley (37:10), 2:4 Höhenleitner (38:53), 3:4 Foster (41:29), 4:4 Murley (44:57), 5:4 Martinovic (51:27) |
Strafzeiten: | 10 / 10 |
Zuschauer: | 6.715 |